Bau der Bücherei schreitet voran


Gute Nachrichten kann der Ibbenbürener Verein Blickwinkel Afrika e.V. in dieser Woche vorzeigen. Die Bücherei, die der Verein in der nordmalawischen Provinz Chitipa baut, macht große Fortschritte. Während die Baumaßnahmen zu Beginn des Jahres erst noch stockten, weil keine Baufirma gefunden werden konnte, die zeitnah anfangen konnte, ist diese Suche nun erledigt und der Konstrukteur hat bereits angefangen, nach den Fundamenten die Mauern zu klinkern. Aufgrund der auch durch die Russland-Ukraine-Krise ausgelösten Preissteigerungen haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, bei dem Bauvorhaben nicht auf die zementhaltigen SSB-Klinker (Stabilised soil blocks) zu setzen, sondern die vor Ort herstellbaren und gebrannten Klinker für den Bau des Gebäudes zu nutzen. Dies hat auch den Vorteil, dass sich das Gebäude später besser in die Gesamtumgebung, deren Gebäude ebenfalls aus diesen Steinen gebaut sind, einpasst. „Insgesamt wird abzuwarten sein, welchen Effekt die europäische Krise auf die Kosten des Büchereibaus noch haben wird“, sagt in Inga Postmeier, erste Vorsitzende des Vereins. Es ist jetzt schon abzusehen, dass das zu Beginn geplante Budget nicht für alle Gewerke ausreichen wird, so dass vermutlich später bei dem Interieur, also den Stühlen, Tischen und Bücherregalen, gespart werden muss. „Das wiederum ist sehr schade“, sagt Postmeier, „weil das dann fertige Gebäude nicht genutzt, sondern brachliegen könnte.“ Der Verein ruft daher zu Spenden für ebendiese Möblierung auf, bei der ein Stuhltischkombination ca. 60 € in der Herstellung kosten und ca. 80 Stück benötigt werden.

Die Bücherei ist bereits das zweite Bauprojekt, welches der Ibbenbürener Verein mit Mitteln des Entwicklungsfonds des BMZ, verwaltet durch die Schmitz Stiftungen, realisiert. Für diese Projekte hat Blickwinkel Afrika e.V. nach einer aufwändigen Beantragung jeweils 75% der Projektkosten als Zuschuss aus dem Entwicklungsfonds erhalten, was etwa 18.000 bis 20.000 € ausmacht. Der Verein bringt die verbleibenden 25% aus eigenen Mitteln auf. Zwischen den Schmitz Stiftungen und dem Verein sowie zwischen dem Verein und dem Projektpartner in Malawi werden jeweils Kooperationsverträge geschlossen, in denen die Pflicht zur Rechenschaft und Dokumentation sowie zur zielorientierten Verwendung des Kapitals vereinbart werden. Anfang Januar hat der Verein dann die erste Tranche in Höhe von ca 15.000 € von den Schmitz Stiftungen angefordert und an den südländischen Projektpartner weitergeleitet. Mit den Mitteln dieser Tranche werden zur Zeit die Mauern der Bücherei hochgezogen. In der zweiten Jahreshälfte wird dann die zweite Tranche überwiesen und die Bücherei hoffentlich vor Weihnachten fertiggestellt.